Der Kaiser ist nackt

Sprachprobleme der Modernen Kunst #1

Gerade erreicht mich eine Ankündigung für eine Aktion, oder eine Performance, oder eine Installation, oder was auch immer, auf jeden Fall ein Stück moderner Kunst. Ich lese:

In der Wechselwirkung von Sound, Installation, beweglichen und eher statischen skulpturalen Setzungen, ihren Transformationen, Verschiebungen und deren Abbrüchen wird das thematische Feld des Kritischen dialektisch umspielt: Rasterung und ihre Durchkreuzung, heikle Konstrunktionen und ihre
(Dys-)Funktionalitäten, Blockaden, Beschränkungen und prothetische Erweiterungen, Aufbau von Assoziationen und ihr Kollaps, Erwartungen und Enttäuschungen.

Versteht irgend jemand, was damit gemeint ist und was da passieren wird? Ich würde so gerne einfach mal eine Ankündigung von solchen Veranstaltungen lesen, wo einfach steht, was passiert. Vielleicht so etwas:

In der Halle stehen einige großformatige Skulpturen. Aus vier im Raum verteilten Lautsprechern tönen elektronische Klänge. Drei Personen bewegen sich im Raum und versuchen aus dem Ganzen schlau zu werden. Einer Person gelingt es, sagt es aber nicht. Die zweite Person wendet sich schreiend ab und verlässt den Raum. Die dritte Person tritt in einen zwanzig Minütigen Hungerstreik. Die Performance endet, sobald das Publikum anfängt zu klatschen.

Das wäre zwar in der Beschreibung profan, aber zumindest müsste sich niemand einen Knoten ins Hirn machen, um festzustellen, dass der Kaiser nackt ist.